Der größte Modehändler Europas hat die Corona-Delle schon fast wettgemacht. Auch der Start ins neue Jahr verlief stark. Doch der Ukraine-Krieg trifft den spanischen Konzern schwer.
Der Zara-Mutter Inditex steht nach der Erholung von der Corona-Pandemie mit dem Russland-Ukraine-Krieg die nächste Krise ins Haus. Denn Russland ist für den Konzern mit Marken wie Bershka, Massimo Dutti und Pull & Bear der zweitwichtigste Markt. 515 der insgesamt 6.477 Filialen befinden sich dort, nur im Heimmarkt Spanien gibt es mit 1.267 (deutlich) mehr. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind die russischen Läden vorerst geschlossen, auch der Onlineverkauf wurde eingestellt. Umsätze nach Ländern werden traditionell nicht bekanntgegeben. Verraten wurde aber, dass Inditex in Russland zuletzt immerhin 8,5 % seines operativen Gewinns erwirtschaftete.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende Jänner) erzielte der Konzern einen Umsatz von 27,7 Mrd. €, das sind noch rund 600 Mio. € weniger als zwei Jahre zuvor. Im Vergleich zum pandemiegeprägten Geschäftsjahr 2020/21 legte der Umsatz um 36 % zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdreifachte sich nahezu auf 4,3 Mrd. €. Der Überschuss stieg ähnlich stark auf 3,2 Mrd. €. Auch hier blieb man noch unter dem Niveau von vor der Pandemie (3,6 Mrd. €).
Die Online-Umsätze steigerten sich abermals um 14 % und stehen nun bereits für mehr als ein Viertel (25,5 %) des Gesamtumsatzes. Bis 2024 wird ein Anstieg auf mehr als 30 % erwartet.