Der deutsche Textildiscounter Kik konnte sich im Corona-Jahr überraschend gut halten. Der Händler verlor nur ein Zehntel seines Umsatzes und blieb in den schwarzen Zahlen. Für heuer ist man jedoch pessimistisch.
Die Unternehmensgruppe Tengelmann, zu der u. a. der Textildiskonter Kik sowie die Baumarkt-Kette ObiI gehören, hat ihre Umsätze Geschäftsjahr 2020 trotz Corona-Pandemie um 2,3 % auf 8,3 Mrd. € gesteigert. Hauptverantwortlich dafür ist die Sonderkonjunktur im Baumarkt-Bereich, wodurch Obi seine Umsätze um 6,8 % auf 6,2 Mrd. € steigern konnte.
Bei Kik hingegen führten die mehrmonatigen Schließungen des Einzelhandels zu Umsatzrückgängen, die in den Monaten nach Wiedereröffnung nicht aufgeholt werden konnten. »Die Folge waren ein Umsatzminus von 10,3 % auf 1,9 Mrd. €«, teilt Tengelmann mit. »Trotz des erheblichen Umsatzrückgangs erzielte KiK ein positives Geschäftsergebnis, allerdings deutlich unterhalb des historisch sonst üblichen Niveaus.« Genauere Zahlen veröffentlicht das Familienunternehmen einstweilen nicht. Die Expansion wurde trotz der widrigen Umstände fortgesetzt. Das Filialnetz wuchs laut der Aussendung um rund 90 Standorte, Kik ist damit nunmehr in zwölf Ländern mit insgesamt ca. 4.000 Filialen aktiv. »Besonders in Italien, Polen und Rumänien wurde das Expansionstempo hochgehalten», heißt es.
2021 wird schwieriger
Für das laufende Jahr gibt man sich deutlich vorsichtiger – wohl auch, weil heuer auch die Baumärkte nicht mehr so überragend laufen wie im Vorjahr. »Die COVID 19-Pandemie wird die Unternehmensgruppe Tengelmann im Geschäftsjahr 2021 absehbar nochmals stärker treffen als im zurückliegenden Geschäftsjahr«, teilt die Unternehmensgruppe mit. Gründe seien die lange andauernden Geschäftsschließungen im Frühjahr in Deutschland sowie »die weiterhin anhaltende Unsicherheit, was den Impffortschritt und den Einfluss von Mutationen angeht«. Für den Bereich Handel, also Obi und Kik insgesamt, sei »daher ein deutlicher Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr zu erwarten«. Auch müsse »von einer im Vergleich zum Vorjahr deutlichen Ergebnisbelastung ausgegangen werden«.