IHaM-Umfrage: Lokaler Handel könnte von hohen...
IHaM-Umfrage

Lokaler Handel könnte von hohen Spritpreisen profitieren

Privat
Christoph Teller, Vorstand des Instituts für Handel, Absatz und Marketing
Christoph Teller, Vorstand des Instituts für Handel, Absatz und Marketing

Jeder zweite Konsument reduziert angesichts der hohen Treibstoffpreise seine Autofahrten. Viele Kunden weichen abermals in den Online-Handel aus. Aber auch Geschäfte in der unmittelbaren Umgebung profitieren.

77 % der privaten Haushalte in Österreich verfügen über (zumindest) einen PKW, in Gemeinden unter 10.000 Einwohnern trifft dies sogar auf 88 % der Haushalte zu. Entsprechend hoch fällt mit 61 % der Anteil jener Bürger aus, dies sich durch die aktuell hohen Treibstoffkosten stark betroffen fühlen.

Laut einer repräsentativen Befragung des Linzer IHaM (Institut für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz) reduzieren deshalb 51 % der Österreicher ihre Autofahrten. Kurze Strecken werden wieder mehr zu Fuß bewältigt (38 %), 26 % fahren öfter mit Fahrrad/E-Bike, 24 % nutzen verstärkt öffentliche Verkehrsmittel und 14 % bilden Fahrgemeinschaften.

Die steigenden Treibstoffpreise verändern aber auch das Einkaufsverhalten. Am stärksten könnte – wie schon zu Corona-Zeiten – abermals der Online-Handel profitieren: Immerhin 28 % der 1.100 Befragten sagen, sie würden »mehr Online bestellen, damit ich nicht das Auto zum Einkaufen nutzen muss«. Gleichzeitig erledigen aber auch 23 % ihre Einkäufe jetzt öfters im nahen Umfeld zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad, um sich die Autofahrt zur Einkaufsdestination zu ersparen.

Lokaler Handel als das »New Sexy«

»Steigende Treibstoffpreise könnten in den nächsten Monaten zu einem weiteren Online-Shopping-Boom führen«, fasst Univ.Prof. Dr. Christoph Teller, Institutsvorstand am IHaM der JKU Linz die Studienergebnisse zusammen. »Aber Achtung: Teuerungen bei Benzin/Diesel treffen auch die ,letzte Meile‘, was sich früher oder später in höheren Zustellgebühren bzw. Preisen niederschlagen wird. Besonders bemerkenswert ist: Auch in der derzeitigen Krise ist die (physische) Nähe das ,New Sexy‘, weil billiger. Daher könnten auf Grund der kurzen Wege zentral gelegene Geschäfte in unmittelbarer Umgebung der Konsumentinnen und Konsumenten profitieren.«

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