Das oö. Familienunternehmen konnte seinen Gewinn im Corona-Jahr trotz einem Umsatzminus von 10 % steigern. Heuer stehen mehrere Bauprojekte am Programm.
Betten Reiter investiert heuer 4,5 Mio. € in neue Geschäftslokale. Das Familienunternehmen mit Firmensitz und eigener Produktion in Leonding bei Linz eröffnet im Mai einen Flagshipstore in Vösendorf. Im September übersiedelt man in Linz vom Volksgarten an den Graben. Erneuert werden Filialen in Klagenfurt und Villach. Für diese Investitionsoffensive werde auch die staatliche Corona-Investitionsprämie voll ausgenützt, sagt Geschäftsführer Peter Hildebrand.
Geschäftszahlen
Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 2020/21 (bis 28. Februar) um rund 10 % auf 73 Mio. €, für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen – bei weiterhin offenen Geschäften – mit einem Umsatz von 89,5 Mio. €. Das entspräche einer Steigerung von 22 %. Aufgrund der reduzierten Werbeausgaben durch Corona falle das Geschäftsergebnis vor Steuern 2020/21 voraussichtlich etwas höher aus als im Wirtschaftsjahr vor der Pandemie. 2019/20 betrug das EGT 661.000 €. »Unser Prinzip, nicht zu schnell zu wachsen und uns kontinuierlich aus dem Cashflow zu finanzieren, hat uns vor Liquiditätsproblemen bewahrt«, so Hildebrand.
Details zum Linzer Flagship-Store
Das Unternehmen betreibt Filialen sowohl in Innenstädten als auch in Peripherie-Lagen. Das neue Vorzeigegeschäft in der Linzer Innenstadt nahe des Taubenmarkts wird mit einer Verkaufsfläche von 1.330 Quadratmetern die bisher größte Filiale in Oberösterreich. Der Einsatz von Digital-Signage-Systemen in Form von LED-Flächen und Bildschirmen als Informationsflächen soll dem Shop ein modernes Auftreten verleihen. Dafür setzt Betten Reiter auf oberösterreichische Expertise durch die Firma Multivision. Auch bei der Beleuchtung kommt moderne Lichttechnik mithilfe von LED-Linsenstrahlern zum Einsatz. Neu im Sortiment der Manufaktur in Leonding ist heuer ein Hanf-Produktprogramm. Hanf könne sehr ökologisch produziert werden, so Hildebrand.
Obwohl sich das Online-Geschäft 2020 in etwa verfünffacht hat, könne es die derzeit 18 stationären Filialen nie kompensieren. »Menschen gehen einkaufen, um im Geschäft persönlich beraten zu werden, zu plaudern und um unsere Produkte berühren und testen zu können. Die Servicequalität unserer geschulten Mitarbeiter kann kein Onlineshop ersetzen«, meint Hildebrand. Seit der Wiederöffnung des Handels laufe es gut. »Wir erwirtschafteten im Februar in drei Wochen den gleichen Umsatz wie letztes Jahr im Februar in 4 Wochen«, berichtete der Geschäftsführer. Aktuell beschäftigt Betten Reiter 348 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor einem Jahr waren es 346.