Geschäftsbericht: H&M will 250 Stores schließ...
Geschäftsbericht

H&M will 250 Stores schließen

H&M/David Thunander
H&M-Store in Stockholm
H&M-Store in Stockholm

H&M befindet sich nach drei Quartalen trotz Corona solide in den schwarzen Zahlen. Die Umsätze sind freilich weiterhin rückläufig. Nun sollen 250 Stores geschlossen werden.

H&M hat heute seinen Bericht für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 (bis Ende August) vorgelegt und darin im Großen und Ganzen die vorläufigen Zahlen bestätigt: Die Erlöse sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Juni bis August) um 19 % auf 50,9 Mrd. Schwedische Kronen, umgerechnet 4,95 Mrd. €. In den jeweiligen Landeswährungen belief sich der Rückgang auf 16 %. Dank guter Kostenkontrolle erzielten die Schweden trotzdem einen operativen Gewinn in Höhe von umgerechnet 262,6 Mio. €. Unterm Strich wurde ein Gewinn nach Steuern von 177,1 Mio. € eingefahren. Die Gewinnkennzahlen haben sich damit gegenüber dem Vorjahresquartal in etwa halbiert.
Nach neun Monaten steht H&M samt den zahlreichen Zweitlinien wie COS, & Other Stories und Monki damit bei einem Umsatz von umgerechnet 13,1 Mrd. € und damit um 21,4 % unter dem Vorjahresniveau. Der operative Gewinn liegt bei 1,16 Mrd. € (- 31 %), der Gewinn nach Steuern bei 898 Mio. € (- 21,3 %).

Die Zahlen für Österreich

Das Österreich-Geschäft schlug sich mit einem Umsatzminus von 20 % auf umgerechnet 306,2 Mio. € etwas besser als der Konzernschnitt. Im 3. Quartal betrug der Rückgang hierzulande 13 % auf 117,8 Mio. €, bei einer stabilen Filialzahl von 87 Geschäften. Erst nach Ende der Berichtsperiode sperrte in den Pado Galerien in Parndorf ein neuer Store auf – übrigens der erste im heimischen Portfolio von H&M, der sich in einem Fachmarktzentrum befindet.

Geschäftsschließungen angekündigt

Auch im September waren die Umsätze weiterhin rückläufig, und zwar um 5 %. Wobei konzernweit immer noch 166 Stores (oder 3 % der Verkaufsfläche) geschlossen sind und in einer ganzen Reihe von Märkten der Betrieb nur unter einer ganzen Reihe von Auflagen und teilweise reduzierten Öffnungszeiten möglich ist. »Die schnellen Veränderungen im Kundenverhalten wurden durch Covid-19 noch beschleunigt«, kommentiert CEO Helena Helmersson. »Die H&M-Gruppe beschleunigt deshalb ihre Transformation weiter, mit digitalen Investitionen, einer Optimierung des Store-Portfolios und einer noch engeren Verzahnung der Verkaufskanäle.«
Optimierung heißt im Klartext bekannterweise Reduktion: In den letzten neun Monaten sank die Zahl der Filialen konzernweit um 33 auf 5.043. Nun soll das Schließungstempo deutlich gesteigert werden: im Laufe des Jahres 2021 soll das Filialnetz um 250 Standorte reduziert werden.
Das rasant wachsende Online-Business macht eine zunehmende Zahl von Stores unprofitabel: Im 3. Quartal ist der Bereich E-Commerce bei H&M um 28 % gewachsen, in der gesamten Neun-Monats-Periode sogar um 34 %. Damit wurde heuer bereits ein Umsatzanteil von 26 % Online erzielt.

stats