E-Commerce: Corona brachte Unito kräftiges Um...
E-Commerce

Corona brachte Unito kräftiges Umsatzplus

Christian Jungwirth
Harald Gutschi
Harald Gutschi

Die Erlöse der österreichischen Otto-Tochter stiegen im 1. Halbjahr 2020/21 um 13 %. Möbel und Heimwerkerbedarf verkauften sich sehr gut, der Textilabsatz blieb stabil.

Das veränderte Kaufverhalten aufgrund der Coronapandemie hat den Umsatz der Versandhandelsgruppe Unito mit Sitz in Salzburg kräftig steigen lassen. Die Erlöse von Unito, zu der unter anderem die Marken Otto, Universal, Quelle und Lascana gehören, kletterten in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020/2021 (1. März bis 31. August) um 12,8 % auf 201,5 Mio. €.
Unito gehört zur deutschen Otto Group und macht rund zwei Drittel des Umsatzes in Österreich, ein weiteres Drittel in Nachbarländern. Mode steht für rund die Hälfte der Erlöse, für 30 % sind Technikprodukte, für die restlichen 20 % Möbel verantwortlich. Wie sich die Zahlen in Österreich entwickelten, wird nicht mitgeteilt.

»Stay at home«-Trend

Die Coronapandemie habe den Umsatz in den Segmenten »Living« (Möbel, Haushaltswaren und Heimtextilien) um 41 % und Heimwerken (+ 53 %) stark angekurbelt. Angesichts der Coronakrise hätten sich viele »ihr Nest eingerichtet«, sagte Unito-Chef Harald Gutschi im APA-Gespräch. Auch nach Ende des Lockdowns im April sei die Nachfrage nach diesen Produkten ungebrochen, so der Unito-Chef. Wegen coronabedingt abgesagten Veranstaltungen – u. a. Bällen, Hochzeiten – habe sich aber das Textilgeschäft »nicht berauschend« entwickelt und liege nur »leicht über dem Vorjahr«. Positiv sei nur das Geschäft mit Sporttextilen gelaufen.
In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres gewann man nahezu 400.000 neue Kunden. Viele Menschen kauften während des bzw. im Anschluss an den Lockdown überhaupt das erste Mal im Internet. »Sie verlieren durch die erzwungene Verlagerung des Lebens ins Digitale auch die Scheu vor Onlinekäufen«, sagt Gutschi.

»Megatrend Nachhaltigkeit«

Gegenüber dem Weltmarktführer Amazon will sich Unito-Chef Gutschi mit einem Fokus auf Service, Nachhaltigkeit und Regionalität behaupten. Man biete etwa bei Möbel ein »Rundum-Sorglos-Paket« und mehr Service bei weißer Ware (u. a. Waschmaschinen und Geschirrspülmaschinen) an. Die Marken Quelle, Otto und Universal würden von Kunden als »regionale Marken« gesehen und man zahle im Gegensatz zu Amazon alle Steuern in Österreich, so Gutschi. Bei Textilen und Möbel setze man auf den »Megatrend Nachhaltigkeit«, etwa Bio-Baumwolle bei Kleidung.

Weihnachtsgeschäft heuer online

Für das zweite Halbjahr 2020/201 erwartet der Unito-Chef eine Umsatzentwicklung in »ähnlicher Dimension« wie im ersten Halbjahr. Aufgrund der Coronapandemie werde der »Stay at home«-Trend anhalten und das Weihnachtsgeschäft verstärkt heuer online stattfinden. Auch die niedrigere Frequenz auf den Weihnachtsmärkten und an den Einkaufssamstagen im Dezember werde weiter das Online-Geschäft ankurbeln.

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