Diskont: Primark rechnet trotz Corona mit hoh...
Diskont

Primark rechnet trotz Corona mit hohem Gewinn

Primark
 Die Primark-Filiale im G3 in Gerasdorf
Die Primark-Filiale im G3 in Gerasdorf

Der irisch-britische Textildiskonter Primark wurde zwar auch stark von Corona getroffen, kann die Umsatzverluste aber offenbar leichter wegstecken als seine Mitbewerber.

Die Corona-Pandemie traf den Textildiscounter Primark im 3. Quartal seines Geschäftsjahres mit voller Wucht. Zeitweilig waren alle 375 Stores des Unternehmens geschlossen. Da Primark nach wie vor keinen Online-Shop betreibt, bedeutete das in dieser Zeit null Umsatz – oder anders ausgedrückt einen Umsatzverlust von 650 Mio. € pro Monat. Im Zeitraum 1. März bis 20. Juni brachen die Warenerlöse der Kette deshalb auf nur noch 25 % des Vorjahresniveaus ein. Für das gesamte bisherige Geschäftsjahr (15. September bis 20. Juni) bedeutet das ein Umsatzminus von 27 % auf 4,3 Mrd. britische Pfund.
Primark hat laut eigenen Angaben alle eingehenden Waren, die zum Zeitpunkt der Ladenschließungen bereits versandt oder zumindest in Produktion waren, zum vereinbarten Preis bezahlt. Alle Waren mit Übernahmedatum nach dem 17. April wurden storniert. Das reduzierte die Aufwendungen laut eigenen Angaben um mehr als die Hälfte.

Österreich als erster Markt wieder offen

Nach dem Lockdown waren die fünf Läden in Österreich die ersten, die wieder aufgemacht wurden – nämlich am 4. Mai. Jene im weitaus größten Markt England (152 Stores) folgten erst sechs Wochen später, am 15. Juni. Und ausgerechnet dort mussten seither einige Filialen bereits ein zweites Mal geschlossen werden.

Renner: Kinder, Freizeit, Nacht

Nach der Wiedereröffnung sei besonders die Nachfrage nach Kinder- und Freizeitmode sowie Nachtwäsche hoch gewesen. Auch Sommerteile wie Shorts seien gut gegangen. Schlusslichter bildeten wenig überraschend formellere HAKA-Teile und Reise-Accessoires. Besonders hervorgehoben wird auch die überdurchschnittlich gute Performance von Stores in Fachmarktzentren, während Innenstadtgeschäfte das Fernbleiben der Touristen und Berufspendler zu spüren bekommen.

Gewinnerwartung: mehr als 300 Mio. Pfund

Laut aktueller Prognose soll sich der bereinigte operative Gewinn im Geschäftsjahr 2019/20 in der Spanne von 300 bis 350 Mio. Pfund bewegen, verglichen mit 913 Mio. Pfund im Vorjahr. Freilich unter der Annahme, dass in den restlichen drei Monaten des Geschäftsjahres keine weiteren Storeschließungen mehr notwendig sind.
stats