Mit den 2G-Servicepoints bietet der Europark in Salzburg seinen Kundinnen und Kunden einen einfachen Zugang zum Shopping-Vergnügen.
Mit Dienstag, 11. Jänner, muss im Nonfood-Handel der Impf- oder Genesungsstatus der Kunden kontrolliert werden. In einigen Einkaufszentren des Landes wird zentral überprüft, in anderen ist die Kontrolle Sache der Mieter.
Noch wird auf die Verordnung gewartet - die Center-Betreiber sind also noch in Warteposition. Wie die Kontrollen genau ablaufen dürfen bzw. müssen, ist Montag-Nachmittag noch unbekannt. Eine mehrfach genannte Lösung für die Kontrollen wäre, bei den Eingängen der Zentren den 2G-Status zu überprüfen. Ob eine solche Lösung zulässig wäre, bleibt noch offen. Spätestens beim Bezahlen müsse jedoch überprüft werden. Eine nicht unumstrittene Regelung - für manche viel zu spät, andere verweisen auf die kurze Verweildauer und die Maskenpflicht.
WKO-Bundesspartenobmann Rainer Trefelik geht davon aus, dass unterschiedliche Standorte auch verschiedene Vorgehensweisen umsetzen werden. Securities vorm Eingang werde es sicher nicht flächendeckend geben. Das könnte sich der Handel auch gar nicht leisten. Wegen ausbleibender Touristen und den Aufrufen zu Homeoffice seien die Kundenfrequenzen trotz Schlussverkaufs derzeit ohnehin sehr schwach, so Trefelik. Auch große Center-Betreiber wie SES oder Unibail-Rodamco-Westfield konnten sich mangels Rechtsgrundlage zum jeweils geplanten Vorgehen noch nicht äußern.
Dezentrale Kontrollen in Lugner City & Auhofcenter
Einige Center haben aber bereits bekannt gegeben, wie sie die Kontrollen handhaben wollen. In der Lugner City etwa hat man sich gegen die »Bändchen-Lösung« entschieden. Zu groß sei die Gefahr von Fälschungen. Außerdem sei die Dichte an Geschäften, die auch Ungeimpfte betreten dürfen - etwa Lebensmittel- und Drogeriefachhandel sowie Apotheken - zu hoch. Ähnlich sieht es im Wiener Auhofcenter aus: Dort wird auf zentrale Kontrollen verzichtet - mit über zehn Eingängen, die betreut werden müssten, wäre hier der Aufwand zu groß. Stattdessen sind die Betreiber der mehr als 150 Shops darauf angewiesen, die 2G-Überprüfung selbst durchzuführen.
Zentrale Kontrolle in Salzburg und Seiersberg
In der ShoppingCity Seiersberg wird bereits seit Anfang Jänner 2G-kontrolliert. Hier funktioniert die Band-Ausgabe: An einem eigens eingerichteten Servicepoint können sich Besucher registrieren, wodurch sie uneingeschränkten Zugang zu allen 180 Shop erhalten. An Tagen mit hoher Frequenz werden zwei zusätzliche Servicestellen geöffnet.
Für eine zentrale Kontrolle hat man sich auch bei der SES für deren Salzburger Center Europark und Forum 1 entschieden. Statt einem Bändchen gibt es einen Stempel auf den Handrücken, der, solange er sichtbar ist, gültig bleibt. Damit soll das Verkaufspersonal der angesiedelten Shops entlastet werden. In Salzburg gilt bereits seit 3. Jänner eine Kontrollpflicht für den Nonfood-Handel.
Lesermeinungen zum Thema
Die Redaktion erreicht auch ein Schreiben des Betreibers eines Damenmode-Geschäftes. Gerhard Schmidtmayer, Inhaber von "Gerard Women" in Wels, kontrolliert bereits seit Mitte Dezember in seinem 160 m2 großen Store selbst den 2G-Status seiner Kundinnen. "Dabei stellen wir fest, dass es auch in einem kleinen Geschäft gut möglich ist, die Kontrollen konsequent umzusetzen. Weiters machen wir die Erfahrung, dass fast alle Kunden die Kontrollen sehr positiv aufnehmen, weil sie sich dadurch auch viel sicherer fühlen. Ehrlich gesagt haben wir mit diesen Aussagen vorher nicht gerechnet", so Schmidtmayer. Er sieht die Kontrollen somit als Service gegenüber dem Kunden an und möchte auch zukünftig die Überprüfung konsequent fortsetzen.
Auch Leser Stefan Guetz (Mode&Sport Guetz, St. Paul im Lavanttal) spricht sich gegen Kontrollen erst an der Kasse aus. »Da laufen vorher zig Kunden ungeimpft und ungetestet durchs Geschäft, können viele andere anstecken, bringen dann Artikel zum Bezahlen zur Kasse, und dann wird die Verkäuferin, Chef, Verkäufer sagen, dass er das nicht kaufen darf«, zweifelt Guetz an der Sinnhaftigkeit dieser Möglichkeit. »Kontrollen müssen bereits am Eingang erfolgen«, folgert Guet. »Das dauert vielleicht 20 Sekunden und ist gerade für kleinere Geschäfte gar kein Problem.