Adler Modemärkte: Mehr als 40 % Umsatzminus i...
Adler Modemärkte

Mehr als 40 % Umsatzminus im 1. Halbjahr

Adler Modemärkte

Die Adler Modemärkte waren aufgrund ihrer Kundenstruktur besonders hart von der Coronapandemie betroffen. Gilt doch die ältere Generation als besonders erkrankungsgefährdet.

Der auch in Österreich mit 24 Großflächen stark vertretene Bekleidungsfilialist Adler hat im 1. Halbjahr 2020 41,5 % seines Umsatzes verloren und statt 236 Mio. € im Vorjahreszeitraum nur noch 138,1 Mio. € erlöst. Grund dafür war die temporäre Schließung aller 171 Filialen aufgrund der behördlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sowie die darauf folgende Kaufzurückhaltung der Konsumenten. Das operative Ergebnis EBITDA drehte in der Folge von + 25,0 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf nunmehr – 19,7 Mio. €. Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten wurden Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen in Höhe von 5,8 Mio. € vorgenommen. Der Konzernverlust erhöhte sich entsprechend von 4,9 (1. HJ 2019) auf nunmehr 49,4 Mio. €.

Eigenkapital fast aufgezehrt

Das Eigenkapital ist aufgrund des hohen Verlustes nahezu aufgezehrt: Die Eigenkapitalquote liegt zum 30. Juni nur noch bei 4,4 % (bzw. 16,6 Mio. €). Die Liquidität ist laut Unternehmensaussagen trotzdem gesichert – auch dank eines durch Landesbürgschaften abgesicherten »Corona-Kredits« in Höhe von 69 Mio. €. Eine »deutliche Verbesserung des Eigenkapitals« wurde jedenfalls als eine der wichtigsten Managementaufgaben für den Rest des Jahres definiert.
Außerdem soll die Profitabilität »durch eine substanzielle Straffung der Strukturen und der Organisation, vor allem in der Konzernzentrale, und eine Intensivierung des bestehenden Standortoptimierungsprogramms deutlich erhöht werden«. Geplant sind ferner der Ausbau des Kundenclubs, eine verstärkte Auslandsexpansion und eine Steigerung der Online-Umsätze.

»Prognose nicht möglich«

Eine Prognose für das zweite Halbjahr traut sich der börsennotierte Konzern nicht abzugeben. Lediglich, dass im Nachsteuerergebnis »ein deutlicher Verlust« stehen wird, betrachtet der Vorstand als fix. »Die Kaufbereitschaft der Kunden aufgrund der mit der Pandemie einhergehenden gesundheitlichen und hygienetechnischen Restriktionen ist noch nicht wieder auf das Vorjahresniveau zurückgekehrt«, heißt es in der Presseinformation. » Abhängig von der Fähigkeit Adlers, die in der ersten Jahreshälfte nicht abverkauften Warenbestände zu platzieren und bei den Kosten weiterhin möglichst flexibel und effizient zu agieren, wird für das zweite Halbjahr 2020 ein deutlich besseres EBITDA als im ersten Halbjahr erwartet.«
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