Adler Modemärkte: Die Sanierung ist geschafft
Adler Modemärkte

Die Sanierung ist geschafft

Adler Modemärkte

Für die insolvente deutsche Textilkette Adler Modemärkte ist die Zukunft erst einmal gesichert. Mit Melody Harris-Jensback wurde eine neue Top-Managerin ins Haus geholt.

Die Gläubiger und das Insolvenzgericht in Aschaffenburg haben dem vom neuen Eigentümer, dem Berliner Mischkonzern Zeitfracht Logistics GmbH, vorgelegten Insolvenzplan einstimmig zugestimmt, teilte Adler mit. Das Unternehmen bezeichnete die Vereinbarung als einen »zentralen Meilenstein« bei der Rettung der Traditionsfirma. Mehr als 2.600 der 3.100 Arbeitsplätze und über 130 Standorte blieben nach Umsetzung des Investorenkonzepts erhalten.
Angestrebt wird nun, das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bis Ende August zu beenden. Einschnitte gibt es vor allem in Deutschland, wo rund 40 Standorte geschlossen werden. Die 29 ausländischen Filialen – davon 24 in Österreich, drei in Luxemburg und zwei in der Schweiz – sollen hingegen vollumfänglich weiterbetrieben werden.

Neue Managerin

Der Adler-Vorstand mit Thomas Freude an der Spitze bleibe im Amt. Der Mischkonzern Zeitfracht hat sich aber mit Melody Harris-Jensbach neue Modekompetenz ins Haus geholt, die – ebenso wie Zeitfracht-Manager Wolfram Simon-Schröter die Adler-Führung unterstützen soll. Harris-Jensbach war zuletzt von 2014 bis 2020 Vorstandschefin beim Outdoor-Label Jack Wolfskin und davor u. a. Chief Product Officer bei Esprit und Puma.
Im Zuge eines Kapitalschnittes auf null und einer anschließenden Kapitalerhöhung soll Zeitfracht alleiniger Gesellschaft von Adler werden. Bisherige Aktionäre scheiden aus – ihre Papiere, ohnehin nur noch im Cent-Bereich notierend, werden wertlos. Die Adler-Aktien werden von der Börse genommen.

Nicht-textiles Angebot soll wachsen

Die Unternehmensgruppe Zeitfracht ist im Textileinzelhandel bisher nicht vertreten. Sie ist auf Logistiklösungen spezialisiert und als Buchgroßhändler aktiv. Helfen bei der Sanierung von Adler soll der Ausbau des Onlinegeschäfts, außerdem soll es in den Adler-Filialen künftig mehr zu kaufen geben. Laut Zeitfracht führen die Adler-Märkte bereits heute ein großes Sortiment an Nicht-Textilien, das Angebot soll noch erweitert werden.
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